Ein Pferd sollte man nicht zwischen TĂźr und Angel kaufen oder aus einer schnellen Begeisterung fĂźr ein Tier, der Pferdekauf will wohl Ăźberlegt sein. SchlieĂlich ist ein Pferd nicht einfach irgendeine Sache, die man in den Keller stellen kann, wenn es einem nicht mehr gefällt und zum anderen geht es beim Pferde kaufen häufig um grĂśĂere Beträge und man kann schnell auch an den falschen Verkäufer geraten. Daher sollte man einige Punkte beim Pferdekauf beachten.
Nicht nur bei jungen Mädchen kommt oft der Traum vom eigenen Pferd auf. Doch wer ein Pferd kauft, sollte sich vorab grundsätzlich folgende Fragen stellen:
Bei aller Begeisterung fĂźr ein Pferd sollte man beim Pferde-Kauf einige Dinge beachten. Die Tatsache, dass man einmal angenehm auf dem Pferd geritten ist und das Pferd treu einen Apfel aus der Hand frisst, ist nicht ausreichend, um auszuschlieĂen, dass man beim Pferdekauf einen Fehler macht. Beim Pferde kaufen sollte man beachten:
Gesetzlich vorgeschrieben ist eine Vorkaufsuntersuchung beim Pferd nicht. Die häufig als Ankaufsuntersuchung (AKU) bezeichnete Untersuchung wird gerne von Verkäufern vor dem Verkauf in Auftrag gegeben, um die Gesundheit des Pferdes zu demonstrieren. Eine gesetzliche Notwendigkeit besteht jedoch nicht.
Da ein Pferd eine nicht ganz billige Investition ist, sollte man die Sicherheit beim Pferdekauf immer dadurch erhĂśhen, dass man eine ärztliche Untersuchung durchfĂźhren lässt, mindestens eine sogenannte âKleine Ankaufsuntersuchungâ:
Gesetzlich standardisiert sind Vorkaufsuntersuchungen oder Ankaufsuntersuchungen beim Pferd nicht, sondern der Untersuchungsumfang des Tierarztes richtet sich häufig nach dem, was der Auftraggeber alles verlangt. Daher ist es ratsam, als Käufer einen Tierarzt mit der Vorkaufsuntersuchung zu beauftragen: So kann man selbst bestimmen, was zum Untersuchungsumfang gehÜrt.
Umgangssprachlich wird unterschieden zwischen:
Beide werden vom Tierarzt vorgenommen. Bei der âKleinen Ankaufsuntersuchungâ findet eine klinische Untersuchung des Tieres statt, bei der âgroĂen Ankaufsuntersuchungâ ergänzt eine RĂśntgenuntersuchung die zuvor vorgenommene klinische Untersuchung des Tieres.
Bei der kleinen AKU gehÜrt mindestens Betrachten, Abtasten, AbhÜren zum Untersuchungsstandard. Bei der orthopädischen Begutachtung gehÜrt eine Beugeprobe zum Standard, die an allen vier Beinen durchgefßhrt wird. Ein guter Tierarzt wird das Tier auch eine Weile longieren lassen, um das Herz-Kreislauf-System auch unter Belastung untersuchen zu kÜnnen und nicht nur im Ruhezustand.
Man sollte immer auch eine Blut- und Kotuntersuchung in Auftrag geben: Im Blut kann man etwaige Dopingmittel feststellen, im Kot wäre ein Wurmbefall nachzuweisen.
Die Kosten einer AKU beim Pferd sollte man vorher klären, da Tierärzte nicht verpflichtet sind, sich bei der AKU an der GebĂźhrenordnung fĂźr Tierärzte (GOT) zu orientieren. Ăblicherweise koppeln Tierärzte bei Untersuchungen von Pferden im Rahmen einer AKU die Kosten an den Verkaufswert. Bei einem Pferde-Verkaufspreis von 10.000 Euro wird man mit Kosten in HĂśhe von mindestens rund 280-320 Euro rechnen mĂźssen (zuzĂźglich MwSt.).
Wenn man ein Pferd begutachtet, sollte man u.a. auf die folgenden Dinge achten:
Sicherheit gibt neben der eigenen Inaugenscheinnahme die tierärztliche Ankaufsuntersuchung â AKU, auf die man nicht verzichten sollte.
Wenn das Pferd ĂźbernervĂśs ist, sollte man von einem Kauf Abstand nehmen, wenn man nicht gerade ein Pferde-FlĂźsterer ist. Die Wahrscheinlichkeit, dass man am Pferd dann später wenig Freude hat, ist groĂ.
Ein Anhaltspunkt fĂźr Vorsicht beim Kauf ist auch, wenn das Pferd empfindlich auf das Auflegen des Sattels reagiert und die Sattellage das Pferd nervĂśs werden lässt. Das kann auch auf Verletzungen hindeuten, die man erst bei einer grĂźndlicheren Untersuchung, ggf. einer groĂen AKU inklusiv RĂśntgen feststellen wĂźrde. Auf jeden Fall sollte Probegeritten werden und auch beim reiten, sollte das Pferd sich Ăźberall anfassen lassen, ohne zu erschrecken.
An einem gesunden Pferd wird man die meiste Freude haben. Ein krankes Pferd verursacht vor allen Dingen Tierarztkosten und es ist häufig nicht klar, ob es jemals wieder gesund wird.
Ein gesundes Pferd ist ausgeglichen und wird einen aus klaren und wachen Augen freundlich anschauen. Entspannte gesunde Pferde haben Ohren, die locker zur Seite hängen. Gesunde Pferde haben aber auch Interesse an der Umwelt und spitzen dann die Ohren aufmerksam. Gesunde Pferde haben auch einen gesunden Appetit und trinken auch regelmäĂig kleinere Mengen an Wasser.
Die Rippen eines gesunden Pferdes kann man spĂźren, sollte diese aber im Ruhezustand nicht sehen. Trockene und saubere NĂźstern sind ein gutes Zeichen bei Pferden. Die Hufe eines gesunden Pferdes habe keine Rillen oder Risse.
Wenn ein gesundes Pferd läuft, belastet es gleichmäĂig alle vier Beine und läuft taktrein.
Auch Pferde haben Charakter. Beim Pferdekauf sollte man darauf achten, dass der Charakter des Pferdes auch zum zukĂźnftigen Besitzer passt. Ein heiĂblĂźtiger Draufgänger passt ggf. nicht zu einer Besitzerin, die es eher etwas gemĂźtlicher angeht. Lese dazu auch unseren Artikel Ăźber Pferderassen und Noriker.
Wer mit dem Pferd probereitet, wird schnell herausfinden, was fßr ein Charakter das Pferd hat und ob er eher ein dominantes oder ein introvertiertes Pferd kauft. Ein ängstliches Pferd wird sich anderes verhalten und braucht eine andere Behandlung als ein wßtendes Pferd.
Es gibt ganze BĂźcher darĂźber, wie man bereits am ĂuĂeren eines Pferdes erkennen kĂśnnen soll, was fĂźr einen Charakter ein Pferd hat, so werden bestimmten Kopfformen auch bestimmte Eigenschaften zugeschrieben:
Pferde kaufen sollte man nur mit ordnungsgemäĂen Papieren kaufen. Diese sollten auch im schriftlichen Kaufvertrag aufgezählt werden.
Jedes Pferd braucht einen Equidenpass, was mit dem Personalausweis beim Menschen vergleichbar ist. Dieser enthält auch unveränderliche Kennzeichen wie z.B. Narben und Angaben zur Abstammung. Eingetragen im Pass ist auch, ob ein Pferd ein Schlachtpferd oder ein Nichtschlachtpferd ist.
Der Zuchtverband stellt eine Eigentumsurkunde fßr das Pferd aus. Wird das Pferd verkauft, erhält der neue Besitzer die Urkunde. In der Eigentumskurkunde sind u.a. enthalten; Name, Geschlecht und Lebensnummer des Pferdes. Wenn vorhanden auch die Mikrochipnummer, die Rasse und die Fellfarbe sowie das Geburtsdatum.
Pferde, die ab dem 1.7.2009 geboren sind, haben Ăźberdies einen Mikrochip.
PrĂźfen sollte man auch, ob im Impfpass alle notwendigen Impfungen enthalten sind. Wie du siehst Pferde kaufen ist ein etwas grĂśĂeres Thema.